Geschichte

Am 1. Mai 1903 gründeten sieben Studenten die erste nicht-farbentragende Verbindung an der Bergakademie zu Clausthal: Den „Berg- und Hüttenmännischen Verein Deutscher Studenten“, der den anderen vier Verbindungen eine unliebsame Konkurrenz bedeutete. Das Verhältnis war gespannt und führte zum offenen Bruch.

Der Bund traf sich zum Essen und zum Pauken im Lokal „Glückauf“, später (1905-1941) diente ein Haus an der Andreasberger Straße als Kneipe. Im August 1905 kam es zu einem Freundschaftsverhältnis mit dem „Kyffhäuser Verband“ (später VVDSt), in den er im Juni 1908 aufgenommen wurde (der Zusatz „Berg- und Hüttenmännischer“ wurde erst nach 1923 abgelegt). Dort galt der Clausthaler Bund als Exponent der korporativen Richtung. 1914 wurde der Bund suspendiert, und das Haus musste verkauft werden. Durch den Tod von elf Bundesbrüdern im Ersten Weltkrieg erlitt der Bund einen schweren Verlust.

Nach dem Krieg wurde der Bund von einigen Alten Herren wieder ins Leben gerufen, das Haus „Sorge 728“ wurde gekauft, und der Bund erlebte 1924 mit 54 Mitgliedern (20 Fuxen) eine Blütezeit.

Zum 20. Stiftungsfest wurde im Hausgarten ein Gefallenengedenkstein errichtet.

Großes Ansehen hatte der Clausthaler Bund bei der 150-Jahrfeier der Bergakademie (1925), auf der Bbr. Staemmer als AStA-Vorsitzender in der Kaiserpfalz zu Goslar die Festrede hielt. Auch auf dem Deutschen Waffenstudententag in Goslar vertrat der VDSt Clausthal den KV als Vorort des Deutschen Waffenringes. Der betont korporative Bund hatte unbedingete Satisfaktion. Durch das Absinken der Studentenzahlen an der Bergakademie und durch den wachsenden Druck der NSDAP schmolz der Bund bis zum Jahre 1937 von 30 auf 4 Aktive und Inaktive zusammen; am 25. September 1937 wurde der Bund aufgelöst. Der Rest der Bundesbrüder bildete zusammen mit der Burschenschaft „Schlägel und Eisen“ die Kameradschaft II. Das Haus auf der Sorge wurde verkauft.

Am 13. November 1946 gründeten Mitglieder dieser Kameradschaft den „Akademischen Berg- und Hüttenmännischen Verein“, die erste von den Alliierten zugelassene studentische Vereinigung in Clausthal. Nachdem die 25 Alten Herren des VDSt aus der Kameradschaft ausgetreten waren, konnten die Bundesbrüder Holler, Rack und Reuter unter der Leitung von AH Feiser im November 1951 eine neue Aktivitas von zwölf Bundesbrüdern bilden und die VT des VVDSt 1952 nahm den VDSt Clausthal wieder auf. Beim Stiftungsfest 1955 kam es zum Zusammenschluss der Altherrenbünde Clausthal und Freiberg, da in der SBZ keine Studentenvereine gegründet werden durften.

Bei der 75. Verbandstagung in Goslar hatte der Bund zum ersten Mal den Vorort inne. Ein weiterer Höhepunkt nach der Neugründung war der Bau des Hauses in der Altenauer Straße 15, das zum Stiftungsfest 1957 eingeweiht wurde. Die Bergbaukrise Mitte der sechziger Jahre verursachte eine Wandlung der Bergakademie zu einer Technischen Universität mit neuen, selbständigen Studienfächern. Ein gesteigertes Engagement der Bundesbrüder am hochschulpolitischen Geschehen hatte im Sommersemester 1970 die Bildung der „Demokratischen Initiative“ zur Folge. 1974 übernahm der Bund zum zweiten Mal den Vorort des VVDSt. Zur gleichen Zeit fand die 200-Jahrfeier der Universität statt, aus deren Vorbereitungen ein Korporationsring, der „Arbeitskreis Clausthaler Verbindungen“ entstand, in dem der VDSt im ersten Jahr die Protokollführung übernahm.

Auf der 96. VT 1977 wurde der Bund erneut zum Vorort gewählt. 1978 blickte der Bund auf eine 75-jährige wechselvolle Geschichte zurück.

Im Zuge der politischen Wende Ende 1989 konnten vom aktiven Bund Clausthal mit Unterstützung durch den AH-Bund vielfältige Kontakte nach Freiberg aufgenommen werden. Nach zahlreichen Veranstaltungen mit Freiberger Studenten wurde am 15. Dezember 1990 auf einem außerordentlichen Convent in Clausthal der VDSt Freiberg wiedergegründet. Am 9. Februar 1991 konnte diese Wiedergründung mit einem Festkommers in Freiberg feierlich begangen werden. Ende Februar 1991 benannte sich der Aktivenbund Clausthal-Freiberg wieder in VDSt Clausthal um.

In den 1990er Jahren litten viele Verbindungen in Clausthal unter geringen Mitgliederzahlen und einige mussten sogar schließen. Der VDSt Clausthal behauptete sich mit stetig etwa zwölf Aktiven. 1998 übernahm ein Aktiver des Bundes die Verantwortung für den Arbeitskreis Werbung des VVDSt und in den Jahren 1999 bis 2000 führten Clausthaler Aktive das Amt für politische Bildung des VVDSt.

2003 blickte der Bund auf eine 100-jährige Geschichte zurück, die mit einem großen Stiftungsfest vom 6. bis 9. Juni gemeinsam mit dem VDSt Freiberg, der sein 81-jähriges Jubiläum beging, gefeiert wurde.

Die jedes Semester ausgerichtete Fuxentagung unter der Schirmherrschaft des VVDSt/KV war im Sommersemester 2009 trotz kleiner Aktivitas ein voller Erfolg.